Walter Braeuer

1906

5. Oktober, geboren in Hanau als Sohn eines Fabrikdirektors

1927

Eintritt in die SPD

1927

Studium der Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Berlin, Mannheim und Frankfurt am Main u. a. bei Henryk Grossmann

1930

Übertritt in die KPD, Ortsgruppe Hanau; Mitglied der Kommunistischen Studentenfraktion (Kostufra) an der Universität in Frankfurt am Main und Leitung von Diskussionsabenden der „Interessengemeinschaft für Arbeiterkultur“ in Hanau

1933

31. Juli bis 22. August Inhaftierung

1934

Promotion zu Kartell und Konjunktur. Der Meinungsstreit in fünf Jahrzehnten

1934

Falsche Deutung Thünenscher Begriffe und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Rekonstruktion der Lohnformel erscheint im Jahrbuch für Nationalökonomie und Statistik

1934

Aufenthalt im Exil in Zürich und Genf; im Auftrage der KPD Mitglied in der dortigen NS-Studentenschaft und im NS-Opferring; Erwerb des Dolmetscherexamens

1936

Enttarnung und Flucht nach Paris, wo er im Betrieb seines Bruder als Buchhalter arbeitete

1939

Internierung in Paris und anschließend in Le Vernet im unbesetzten Frankreich Vichys

1941

Verhaftung in dem von Deutschen besetzten Gebiet

1942

Verurteilung vor dem Oberlandesgericht Kassel wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu sieben Jahren Zuchthaus in Ziegenhain (Hessen)

1945

Transport über Rendsburg nach Bützow-Drei Bergen, wo er am 3. Mai befreit wurde

1945

Anstellung als wissenschaftliche Hilfskraft des Thünen-Archivs Rostock, Geschäftsstelle Schwerin

1946

wissenschaftlicher Assistent an der Universität Rostock; Habilitation zur Lohnformel Thünens

1946-1947

Regierungsdirektor und Leiter der Abteilung Statistik beim Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern

1946

Eintritt in die SED

1947

Auftrag zur Vorbereitung der Gründung der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock

1947-1950

außerordentliche Professur für politische Ökonomie

1948

Verbot der Vorlesung zur Politischen Ökonomie durch die Zentralverwaltung für Volksbildung

1950

Austritt aus der SED, Kündigung der Professur und Übersiedelung in die Bundesrepublik

1951

Die Edition Johann Heinrich von Thünen: Ausgewählte Werke erscheint

1952

Das Handbuch zur Geschichte der Volkswirtschaftslehre. Ein bibliographisches Nachschlagewerk erscheint

1950er

Tätigkeit als Lehrer und freier Übersetzer

1954-1956

Bibliothekar und Übersetzer an der Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft in Solingen

1957-1959

Übersetzer für die Accumulatoren-Fabrik Frankfurt am Main

1960

Lehrauftrag für die Lektüre von Ökonomen des angelsächsischen Sprachraums und für Dogmengeschichte an der Universität Marburg

1961

Dozent an der Universität Marburg und Ernennung zum Beamten auf Widerruf

1963-1972

außerordentliche Professor an der Universität Marburg

1981

Urahnen der Ökonomie. Von der Volkswirtschaftslehre des Altertums und des Mittelalters erscheint

1991

Übersetzung des Werkes Dolla Moneta libri cincque von Ferdinando Gallani (1751) ins Deutsche

1992

12. März, gestorben in Reinbek

Literatur

Georg Fülbert: Zur Biographie von Walter Braeuer (1906-1992), in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Bd. 42, 2000, H. 3, S. 116-119.